Ein wunderschöner Artikel vom ORF Steiermark über den Verein Stadtteilprojekt ANNENViERTEL

Lebendiges Grazer ANNENViERTEL

Egal ob jung, alt, wissbegierig, sportlich oder einfach nur neugierig – der Grazer Verein „Stadtteilprojekt ANNENViERTEL“ organisiert kostenlose Veranstaltungsreihen, die für alle offen und frei von kulturellen und sozialen Barrieren sind.

Das Ziel dahinter sei, die Kommunikation zwischen den Menschen zu verbessern, betont Maria Reiner vom Stadtteilprojekt ANNENViERTEL: „Die Veranstaltungen sind sehr partizipativ – das heißt wir versuchen, das was es eben gibt im Annenviertel zu zeigen, also die verschiedenen Perspektiven die Menschen sehen und das was sie erleben einfach anderen zugänglich zu machen oder zu zeigen. Es ist einfach alles gratis und für alle, das ist die Devise.“

Bewegt in Richtung besseren Ruf

Ob Tanzen unter Pflanzen oder Turnen in der Früh, Tischtennis am Nachmittag oder Yoga am Abend – in der Reiher „bewegtes ANNENViERTEL “ gibt es einige Möglichkeiten, den eigenen Bewegungsdrang im Grazer Volksgarten zu stillen. „Das Viertel hat einfach so einen schlechten Ruf, der Migrationsanteil ist sehr hoch und es gibt auch Armut – also – es wohnen hier nicht die Reichen von Graz, und deswegen versuchen wir den Leuten zu zeigen, wie schön es hier ist – nämlich gar nicht so den von außen, sondern denen, die hier herinnen wohnen, die sind die Zielgruppe – und zwar alle“, betont Reiner.

Annenviertel mit anderen Augen sehen

Für Wissbegierige gibt es das Projekt „Annenschlau“, in dem verschiedene Wissens- und Informationsveranstaltungen stattfinden. Das Annenviertel aus verschiedenen Perspektiven, wie etwa der eines Streetworkers oder eines Afghanen, erkunden – das ist mit der Veranstaltung „Spazieren im Annenviertel“ möglich. „Wir wollen von den Spaziergängen kleine Büchlein machen, die diese einmaligen Erlebnisse in etwas Längerfristiges umwandeln“, verrät Alia Bandhauer, die seit April dieses Jahres beim Stadtteilprojekt ANNENViERTEL mitarbeitet.

Pflanzenliebhaber, egal ob mit oder ohne grünen Daumen, können sich im Projekt „Annengrün“ Input rund ums „garteln“ ohne Garten holen. Mitte September findet auch wieder der alljährliche Flohmarkt statt, der alle Hinterhöfe, Gärten und Wohnungen der Annenviertler in einen bunten Basar verwandelt. Prinzipiell gibt es laufend neue Veranstaltungen zu den verschiedensten Themen. Annenviertler, die Lust und Zeit haben ehrenamtlich bei einem Projekt mitzuarbeiten oder Ideen für neue Veranstaltungsreihen haben, seien stets willkommen, betont Maria Reiner.

Das Kunstprojekt im Annenviertel

Der Name „Annenviertel“ stammt ursprünglich von < rotor >, dem Zentrum für zeitgenössische Kunst in Graz. Im Jahr 2009 entstand der fiktive Name für das Kunstprojekt „Die Kunst des urbanen Handelns“, das bis heute andauert. Dabei steht das künstlerische Handeln innerhalb von städtischen Transformationsgebieten im Mittelpunkt. Als die Neugestaltung der Annenstraße begann, initiierte die Stadt Graz ein Begleitprogramm für Marketingzwecke, für das der Begriff „Annenviertel“ verwendet werden durfte. In der Umbauphase von 2011 bis 2013 entstanden zahlreiche Projekte, wie etwa der Annenviertel Flohmarkt oder auch Stammtische zu den unterschiedlichsten Themen.

Maria Reiner und Alia Bandhauer vom Stadtteilprojekt ANNENViERTEL

„Ok, wir machen das jetzt weiter!“

Seit 2014 gibt es nun den Verein Stadtteilprojekt ANNENViERTEL, der nach dem „bottom-up Prinzip aufgebaut ist. Die gesamte Stadteilarbeit wird dadurch nur von Menschen aus dem Annenviertel, also der Gegend rund um die Annenstraße, übernommen. „Wir haben da schon so viel aufgebaut gehabt, dass wir gefunden haben, ok, wir machen das jetzt weiter, gründen einen Verein und suchen um Förderung an“, so Reiner. Neben fördernden Mitgliedern, spielt vor allem die ehrenamtliche Mitarbeit durch die Annenviertler eine bedeutende Rolle für den Verein. Inzwischen zählt der Verein insgesamt 14 ehrenamtliche Vorstandsmitglieder. Das Jahresbudget, das dem Stadtteilprojekt ANNENViERTEL zur Verfügung steht, stammt von der Stadtbaudirektion der Stadt Graz und auch die Bezirke Lend und Gries fördern das Projekt.

Erschienen am 2.7.2018 auf: http://steiermark.orf.at/news/stories/2918489/

 

 

 


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