WIR IM ANNENVIERTEL – David Prabitz

In der Reihe „Wir im Annenviertel“ präsentieren wir Menschen, die wir hier treffen und fragen sie, was sie mit dem Annenviertel verbindet. Heute stellen wir David Prabitz vor. Er arbeitet bei der Caritas und beratet dort Menschen in Rechtsfragen. 

 

Was hast Du mit dem Annenviertel zu tun?

Primär Arbeit. Ich bin so etwas wie ein „rasender Angestellter“ – drei Büros – Caritas: Keplerstraße/Eggenbergergürtel/Orpheumgasse.

 

Seit wann arbeitest/wohnst Du im Annenviertel?

Seit ca. 10 Jahren. Davor war eine Pause. Der Beginn war aber als Schüler – Fahrschüler – eingependelt ins „Kepler“ und ins Johann Josef Fux Konservatorium. Vom Lend- bis zum Griesplatz. „Nachmittagsbetreuung“ habe ich als Schachspieler quasi im Brot und Spiele genossen. Als Student war ich Briefträger in der Annenstraße & Umland. Davor: Sozialisierung durch die Eltern. Meine Mutter hat im Konservatorium/Expositur Annenstraße unterrichtet und mein Vater hat unter anderem bei der Restaurierung der Mariahilfer Kirche mitgearbeitet.

 

Was gefällt Dir besonders gut im Annenviertel?

Dass es in seiner Wirkung auf mich nicht fassbar wird. Von Wunderschön bis Grauslich…Ich renne diesbezüglich meiner Meinung noch immer hinterher und ich ahne, dass das Empfinden des Annenviertels mehr mit mir als mit dem Zustand der Gegend zu tun hat.

 

Was wünschst Du Dir persönlich im Annenviertel?

Dass das Viertel wirklich ein städtisches Understatement ist und allen Menschen in der Umgebung plötzlich die wahre Größe aufgeht um daran selbst an Größe zu gewinnen und um danach keinen Minderwertigkeitskomplex mehr vor der Herrengasse zu haben.

 

Nenne einen Menschen im Annenviertel, der/die Dir besonders am Herzen liegt und warum? (das kann ein/e VerkäuferIn, Nachbar/in o.ä. sein …)

Ich mag die Bronzeskulptur im Hof des Musikkonservatoriums – Zwei Musikanten – die sind von meinem Vater.

 

Wie siehst Du Dich selbst in 10 Jahren im Annenviertel? Wirst Du noch hier sein?

Dem Annenviertel entkommt man nicht! Nicht einmal in Amerika…Egal wo man ist bleiben die Häuser und Straßen der Kindheit/Jugend…ich glaub an diese Seelenlandschaften in einem…und das kann auch eine Stadt/Viertel & Co. sein…so Heimito von Doderer-artig – Strudelhofstiege!

 

In welcher Form leistest Du einen Beitrag zum gemeinschaftlichen Zusammenleben im Annenviertel?

In dem ich da bin. Arbeiten – Anteilnahme am Alltag ohne künstliche Inszenierung des Viertels – damit meine ich, mit einer Selbstverständlichkeit „da sein“ –Einkaufen/Kaffeetrinken/…- ohne Glorifizierung oder Demontage

 

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn die Baustelle Annenstraße fertig gestellt ist?

Ich habe die Baustelle eigentlich genossen. Es war wie eine Fußgängerzone mit Baumaschinenstreichelzoo. Da konnte man soviel schauen. War so eine Straßenmetamorphose – keine Autos – weniger Lärm – Verlangsamung – ich mag das Fragment, das Unfertige, die Sichtbare Tätigkeit der Verwandlung.

 

Was ist Deine NÄCHSTE Station im Annenviertel?

Cafe Central/Fischstandl am Lendplatz/Thai in der Resselgasse/…das Viertel ist meine Station!


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